Immer wie­der wird nicht gekenn­zeich­ne­tes GVO-Saat­gut in Mais in der EU entdeckt.

Die Oppo­si­ti­on im deut­schen Bun­des­tag  for­dert stren­ge­re Kon­trol­len von Getrei­de­im­por­ten aus der Ukrai­ne. Hin­ter­grund sei­en Fun­de gen­tech­nisch ver­än­der­ten Mais-Saat­guts aus der Ukrai­ne in meh­re­ren EU-Ländern.

Die Oppo­si­ti­on im Bun­des­tag for­dert von der Bun­des­re­gie­rung ver­schärf­te Kon­trol­len von Getrei­de­im­por­ten auf gen­tech­nisch ver­än­der­te Orga­nis­men (GVO).

Deutsch­land impor­tier­te seit 2000 ins­ge­samt 2,13 Mio. t Mais aus der Ukrai­ne – etwa ein Ach­tel der hei­mi­schen Produktion.

Obwohl die Ukrai­ne den Anbau gen­tech­nisch ver­än­der­ter Pflan­zen ver­bie­tet, wur­den 2024 in Ungarn 40 t nicht gekenn­zeich­ne­tes GVO-Mais-Saat­gut beschlag­nahmt. Deut­sche Lan­des­be­hör­den stell­ten zwi­schen Febru­ar 2022 und Mai 2024 in einer von 24 unter­such­ten ukrai­ni­schen Saat­gut­pro­ben GVO-Antei­le fest.

Auch Öster­reich mel­de­te zwei posi­ti­ve Befun­de, unter ande­rem aus Rumä­ni­en. Das betrof­fe­ne Saat­gut gelang­te nach Anga­ben der Behör­den nicht zur Aussaat.

Man befürch­tet, dass neben Saat­gut auch unbe­merkt gen­tech­nisch ver­än­der­ter Mais als Nah­rungs- oder Fut­ter­mit­tel impor­tiert wor­den sein könn­te. Dies wür­de gegen die EU-Ver­ord­nun­gen zur GVO-Kenn­zeich­nung ver­sto­ßen. In 13 Fra­gen ver­lan­gen die Abge­ord­ne­ten Auf­klä­rung über Import­men­gen seit Janu­ar 2024, Ver­teil­we­ge und das Euro­päi­sche Schnell­warn­sys­tem für Lebens- und Fut­ter­mit­tel (RASFF).

Beson­ders kri­ti­siert die Oppo­si­ti­on, dass der Bun­des­re­gie­rung kei­ne auf­ge­schlüs­sel­ten Daten zu impor­tier­ten Fut­ter­mit­teln vor­lie­gen. Die Frak­ti­on for­dert eine öffent­lich zugäng­li­che Auf­lis­tung aller auf GVO geprüf­ten Stich­pro­ben mit Anga­ben zu Her­kunfts­land und Unter­su­chungs­er­geb­nis. Bis­lang wer­den sol­che Daten nicht veröffentlicht.

In der Ver­gan­gen­heit wur­de immer wie­der nicht ord­nungs­ge­mäß dekla­rier­tes GVO Saat­gut in ver­schie­de­nen EU Staa­ten bei Kon­trol­len entdeckt.

Quel­le: az, 30.06.2025